Juniorteam-Spotlight: Der Hamburger Koala mit der starken Hüfte

JPS Global

Renée Lucht ist eine der erfolgreichen Kandidatinnen, die in ihrer Gewichtsklasse auf dem Vormarsch sind. Die Schwergewichtlerin schaut auf eine erfolgreiche Saison zurück. Die U21-Europameisterschaft ist ihr der einzige Dorn im Auge.

02.10.2017 von [Karolin Huse]
Schwer enttäuscht war die 19-jährige über ihr vorzeitiges Ausscheiden in Maribor (Slowenien). Nach Medaillen bei den Europacups in Lignano (Italien), Prag (Tschechische Republik) und Berlin hatte sie sich einige Chancen über eine vordere Platzierung ausgerechnet. Die gewonnene Bronzemedaille im Teamwettkampf spendete etwas Trost.

Es war das zweite kontinentale Highlight für die junge Hamburgerin. 2015 vertrat Renée den Deutschen Judo-Bund (DJB) in Sofia (Bulgarien) bei der Kadetteneuropameisterschaft. Auch dort reichte es noch nicht für die Medaillenränge. Dass das Potential jedoch da ist, zeigt ein Blick auf Renees Erfolgsbilanz. 2015, in ihrem letzten U-18 Jahr, holte Renée innerhalb einer Woche zwei nationale Titel. Es folgten Silbermedaillen vom Thüringenpokal und dem Europacup in Teplice (Tschechische Republik). In Paks (Ungarn) holte sie kurz darauf ihren bis jetzt einzigen Europacupsieg.

Nicht so viel Glück hatte das Nachwuchstalent im letzten Jahr. Anfang 2016 zog sich Renée einen Kreuzbandriss zu, eine lange Wettkampfpause folgte dieser Verletzung. Somit erschwerte sich auch der Übergang in die neue Altersklasse erheblich. Doch nach dieser Saison zweifelt niemand daran, dass Renee endgültig in der Altersklasse U21 angekommen ist.

Reserven gibt es natürlich immer. In Renées Fall ist es das Gewicht. Die Norddeutsche wiegt im Schnitt fast 20 Kilo weniger als ihre Konkurrentinnen. Trotz diesem Unterschied fällt es ihr nicht schwer, die Gegnerinnen auf die Matte zu legen. Meist geschieht das mit einer von Renées starken Hüfttechniken, die sie sich von ihrem Vorbild Ilias Illiadis abgeschaut hat. Dass es da noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt, beweist Renees Spitzname, den sie zeitweilig ihrem langsamen Kampfstil verdient. „Man nennt mich auch Koala Bär, weil diese sich nur für Essen schneller bewegen.“, sagt die junge Sportlerin vom HT16.

2018 will sich Renée aber nicht nur durch Essen aus der Reserve locken lassen. „Es wird mein letztes U-21 Jahr sein, da will ich das Bestmögliche herausholen und die EM oder WM ins Visier nehmen.“ Ein weiterer großer Traum wäre die Teilnahme am Grand Prix in Düsseldorf, welcher im nächsten Jahr in noch größerer Kulisse ausgetragen wird: dem ISS Dome. Auch im schulischen Bereich steht mit dem Abitur eine große Aufgabe vor der Tür. Ein sehr guter Abschluss ist von Nöten, damit die Ausbildung bei der Bundespolizei kein Wunschtraum bleibt.

Wir wünschen ihr bei der Erfüllung ihrer Ziele viel Glück und Erfolg!

Das "Juniorteam-Spotlight" ist ein Format, das vom DJB Juniorteam ins Leben gerufen wurde. Junge, erfolgreiche Athleten sollen jeden Dienstag vorgestellt werden. Die jungen Engagierten arbeiten dazu mit der Bundesjugendleitung und den "Helden von Morgen" zusammen, um ihre Bekanntheit zu steigern. Vorschläge und Wünsche können auf der Facebookseite des DJB Juniorteams geäußert werden oder per direkt per Mail beim Jugendmedienteam des DJB unter jungemedien@judobund.de.