Anna Maria Wagner kämpft um Gold

Fotos: Falk Scherf

Anna Maria Wagner vom KJC Ravensburg hat am Abschlusstag des Judo Grand Slam in Düsseldorf das Finale in der Klasse bis 78 kg erreicht. Im Halbfinale setzte sich die 22-jährige EM-Dritte gegen Audrey Tcheumeo aus Frankreich, Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele in Rio, durch.

24.02.2019 von [Erik Gruhn]

Im Finale kämpft Wagner gegen Mayra Aguiar aus Brasilien, im letzten Jahr Zweite in Düsseldorf und Weltmeisterin von 2017.

Siebte Plätze belegen Christina Faber vom JC Wiesbaden in der Klasse bis 78 kg und Johannes Frey vom JC 71 Düsseldorf in der Klasse über 100 kg.

Die Kämpfe der DJB-Athleten:

Frauen bis 78 kg

Anna Maria Wagner (KJC Ravensburg) setzte sich nach sechs Minuten Kampfzeit mit einem Gegendreher gegen Kaliema Antomarchi aus Kuba, WM-Dritte 2017, durch. Im Achtelfinale gewann sie gegen Yahima Ramirez aus Portugal durch Haltegriff. Im Viertelfinale gegen Natalie Powell aus Großbritannien, WM-Dritte von 2017, ging es nach vier Minuten in die Golden-Score-Verlängerung. Hier gelang Wagner durch O-uchi-gari die entscheidende Wertung. Im Halbfinale gegen Audrey Tcheumeo aus Frankreich, Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele in Rio, kam sie zunächst nicht mit dem starken Griff ihrer Kontrahentin zurecht. Doch nach 3:15 Minuten brachte sie einen O-soto-gari durch und beendete den Kamppf mit einem Haltegriff. Damit stand sie im Finale.

Christina Faber (JC Wiesbaden) besiegte Serjmyadag Shurenchimeg aus der Mongolei mit O-uchi-gari und anschließendem Haltegriff. Im Achtelfinale setzte sich die 19-Jährige nach einem starken Auftritt gegen die WM-Dritte Aleksandra Babintseva aus Russland durch. Im Viertelfinale unterlag Faber im Haltegriff gegen Klara Apotekar aus Slowenien, vor einem Jahr Dritte in Düsseldorf. Nach einer Niederlage in der Trostrunde gegen Bernadette Graf aus Österreich musste sich die Deutsche mit einem siebten Platz zufrieden geben.

Luise Malzahn (SV Halle) musste in ihrem ersten Kampf gegen Giorgia Stangherlin aus Italien in die Verlängerung und erzielte hier nach 28 Sekunden die entscheidende Wazaari-Wertung. Gegnerin im Achtelfinale war Antonina Shmeleva aus Russland, die zuvor die japanische Weltmeisterin Shori Hamada besiegt hatte. Die 28-jährige Deutsche Meisterin geriet gegen die Russin mit Wazaari-Wertung in Rückstand und konnte diesen trotz großer Anstrengungen nicht mehr wettmachen.

Teresa Zenker (SV Halle) war gegen Mayra Aguiar aus Brasilien, zweifache Weltmeisterin und zweifache Bronzemedaillengewinnerin bei Olympischen Spielen, chancenlos und unterlag nach 62 Sekunden.

Frauen über 78 kg

Jasmin Külbs (1. JC Zweibrücken) gewann mit Haltegriff gegen Santa Pakenyte aus Litauen. Im Achtelfinale kam gegen Santa Pakenyte aus Litauen das vorzeitige Aus durch Ippon für O-uchi-gari.

Renée Lucht (HT16 Hamburg) unterlag kurz vor Kampfende der Südkoreanerin Mi Jin Han durch Uchi-mata.

Männer bis 90 kg

Falk Petersilka (1. Godesberger JC) besiegte in der ersten Runde Eyale Le Beau aus dem Kongo mit Ko-uchi-gari und anschließendem Kesa-gatame. Gegen Donghan Gwak aus Südkorea, WM-Dritter 2017 und Sieger beim Grand Slam in Paris, fand der 20-jährige Bonner kein Mittel und musste sich nach vier Minuten mit Wazaari-Wertung geschlagen geben.

Tim Schmidt (UJKC Potsdam) gewann seinen Auftaktkampf gegen Matthew Koch aus den USA vorzeitig durch Tai-otoshi. Gegen Altanbagana Gantulga aus der Mongolei, im vergangenen Jahr Dritter in Düsseldorf, musste er sich in der Golden-Score-Verlängerung mit drei Shido-Bestrafungen geschlagen geben.

Marc Odenthal (1. JC Mönchengladbach) startete mit einem Sieg durch zwei Wazaari-Wertungen für Uchi-mata gegen Arsen Khandzhian aus Armenien in den Wettbewerb. Gegen Marcus Nyman aus Schweden musste er sich vorzeitig durch Sasae-tsuri-komi-ashi geschlagen geben.

Männer bis 100 kg

Domenik Schönefeldt (Judo Team Hannover) gewann mit Wazaari-Wertung für Uchi-mata gegen Giuliano Loporchio aus Italien. Gegen Bojan Dosen aus Serbien unterlag er in der Golden-Score-Verlängerung nach Bestrafungen.

Philipp Galandi (UJKC Potsdam) musste sich gegen Daniel Dichev aus Bulgarien in der Golden-Score-Verlängerung mit Wazaari-Wertung geschlagen geben.

Daniel Zorn (BC Randori Berlin) unterlag vorzeitig gegen Lyes Bouyacoub aus Algerien.

Männer über 100 kg

Johannes Frey (JC 71 Düsseldorf) erzielte gegen Yakiv Khammo aus der Ukraine, Sieger beim Grand Prix in Den Haag, eine schnelle Führung durch Tai-otoshi. Diese Wertung brachte der Lokalmatador über die Zeit. Das Achtelfinale absolvierte er im Eiltempo. Nach 14 Sekunden bezwang er Ushangi Kokauri aus Aserbaidschan durch Tai-otoshi. Im Viertelfinale lieferte sich Frey mit dem Niederländer Henk Grol, Dritter der Olympischen Spiele und zuletzt Sieger beim Grand Slam in Osaka, einen offenen Schlagabtausch, musste sich am Ende aber geschlagen geben. Den Trostrundenkampf gegen Duurenbayar Ulziibayar aus der Mongolei, Dritter der Weltmeisterschaften, ging der Düsseldorfer offensiv an. Der Mongole erhielt zwei Shido-Bestrafungen, doch nach 2:46 geriet Frey in einen Haltegriff, aus dem er nicht mehr entkommen konnte, so dass er das Turnier mit Platz sieben beendete.

Sven Heinle (SV Fellbach) gewann gegen Tuvshinbayar Naidan aus der Mongolei, WM-Dritter von 2017 und Olympiasieger von 2008, in der Golden-Score-Verlängerung nach Bestrafungen. Im Achtelfinale musste sich der Württemberger gegen den EM-Dritten Stephan Hegyi aus Österreich nach 44 Sekunden geschlagen geben.

Losseni Kone (SC Alstertal-Langenhorn) unterlag gegen Ahmed Wahid aus Ägypten.


Livestream: https://sportdeutschland.tv/judo
Wettkampflisten: https://live.ijf.org/gs_ger2019/
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